Bericht: Marderschäden am Auto vermeiden

Bericht: Marderschäden am Auto vermeiden

Obwohl Marder durchaus putzig aussehen, gehören sie zu den Raubtieren. Nicht nur Mäuse und Kaninchen fürchten ihre spitzen Zähne, sondern auch Autofahrer. Denn Marderbisse im Motorraum können erhebliche Schäden verursachen. In diesem Bericht beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema und erklären, wie sich Marderschäden am Auto vermeiden lassen.

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Bericht Marderschäden am Auto vermeiden

Wie kommt es zu Marderschäden am Auto?

Kabel und Leitungen, Gummimanschetten und andere Autoteile gehören eigentlich nicht zum Speiseplan von Mardern. Dass trotzdem immer wieder Marderschäden auftreten, hängt mit der Lebensweise der Tiere zusammen.

Der Verursacher der Bisse ist fast immer der Steinmarder. Als sogenannter Kulturfolger lebt er nicht mehr nur in seinem ursprünglichen Lebensraum wie Mischwäldern oder steinigen Landschaften.

Stattdessen hat er sein Lebensumfeld auf menschliche Siedlungen ausgeweitet und sich dabei auch immer besser an die Lebensräume der Menschen angepasst. Inzwischen fühlt sich der Steinmarder deshalb sogar in Großstädten wohl, wobei er Bereiche in der Nähe von Grünflächen und Parks bevorzugt.

Der Steinmarder ist ein nachtaktiver Einzelgänger. Das Männchen hat ein eigenes Revier und baut sich dort mehrere Verstecke und Rückzugsräume auf.

Um zu verhindern, dass ein Rivale diese Orte übernimmt, markiert der Steinmarder sie mit Duftstoffen. Dabei sucht sich der Marder gerne auch den Motorraum eines Autos aus Unterschlupf oder Vorratskammer aus.

Ein Problem entsteht dann, wenn ein zweiter Marder das Auto für sich entdeckt. Denn die Markierungen, die der Konkurrent hinterlassen hat, lösen Aggressionen aus. Und ein aggressiver Marder beißt wild um sich und kann dadurch Kabel, Leitungen und andere Weichteile im Motorraum stark beschädigen.

Welche Autos sind besonders gefährdet?

Grundsätzlich sind Autobesitzer in Großstädten genauso betroffen wie jene, die auf dem Land wohnen. Und den Statistiken der Versicherungen zufolge bevorzugen Marder weder bestimmte Automarken noch Fahrzeugtypen.

Marderschäden sind das ganze Jahr über möglich. Allerdings häufen sie sich zwischen April und Juni, denn dann beginnt die Paarungszeit der Tiere. Ab Herbst kommt es ebenfalls vermehrt zu Schäden.

Das liegt daran, dass die Tiere allmählich nach Orten suchen, die Schutz vor der Kälte im Winter bieten.

Einfluss auf die Gefahr von Marderbissen hat allerdings der nächtliche Parkplatz. So fallen dem Steinmarder besonders oft Autos zum Opfer, die nachts regelmäßig draußen und auf einem Parkplatz stehen, bei dem es in der Nähe einen Park, eine Grünanlage oder einen Wald gibt.

Wie machen sich Marderschäden am Auto bemerkbar?

Oft sind Marderschäden nur schwer zu erkennen. Denn zum einen treiben die Tiere nachts ihr Unwesen. Und zum anderen sind die kleinen Bisse von außen mit bloßem Auge mitunter kaum auszumachen.

Zu den Teilen im Motorraum, die besonders häufig den Attacken der kleinen Raubtiere ausgesetzt sind, gehören diese:

  • Kabel und Schläuche aus Kunststoff oder Gummi in sämtlichen Varianten, also zum Beispiel Zündkabel, Heizungsschläuche oder die Zuleitung zum Kühlwasser

  • Gummimanschetten, die die Lenkung und die Antriebswellen schützen

  • Stromleitungen

  • Isolierungen

Auch wenn Marderbisse oft nicht sofort auffallen, gibt es ein paar Hinweise und Anzeichen, auf die der Autofahrer achten sollte. Das gilt vor allem dann, wenn er in einem Gebiet wohnt, in dem bereits Marderschäden vorgekommen sind.

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Die Indizien können sowohl Spuren eines Marders als auch technischer Natur sein:

  • Im Motorraum riecht es streng.

  • Auf dem Auto und in seiner Umgebung finden sich Pfotenabdrücke oder Fellteile.

  • Neben oder unter dem Auto liegt Marderkot. Er ist daran zu erkennen, dass er eine leicht gekrümmte Form hat, etwa 1,5 Zentimeter dünn und um die zehn Zentimeter lang ist. Außerdem enthält er oft unverdaute Fell- oder Federreste.

  • Der Motor springt nicht an oder läuft unruhig, weil der Marder die Zündkabel angebissen hat.

  • Die Motorkontrollleuchte meldet eine Störung.

  • Die Scheibenwaschanlage funktioniert nicht richtig.

  • Der Bremsdruck lässt auf einmal nach.

  • Die Temperatur des Kühlwassers springt in die Höhe.

Vermutet der Autofahrer einen Marderschaden, sollte er umgehend eine Werkstatt aufsuchen. Denn wenn die Bisse nicht erkannt und die betroffenen Teile repariert oder ausgetauscht werden, kann aus einer kleinen Beschädigung schnell ein großer und teurer Schaden werden.

Die Kfz-Versicherung übernimmt die Kosten von Marderschäden, wenn sie Teilkasko oder Vollkasko beinhaltet. Sie unterscheidet dabei zwischen direkten und indirekten Schäden. Direkte Schäden sind Beschädigungen, die der Marder unmittelbar verursacht hat, also beispielsweise ein angenagtes Kabel.

Zu den indirekten Schäden gehören Folgeschäden wie etwa ein kaputter Katalysator infolge eines angebissenen Zündkabels. Die Unterscheidung zwischen direktem und indirektem Schaden ist wichtig, weil hier die Versicherungssummen oft unterschiedlich sind. Die Kfz-Haftpflicht deckt Marderschäden nicht ab.

Wie lassen sich Marderschäden am Auto vermeiden?

Der beste Schutz vor Beschädigungen ist natürlich, wenn es erst gar nicht zu Marderbissen kommt. Und Tipps, wie Marderschäden vorgebeugt werden kann, gibt es viele.

Doch längst nicht alle Ratschläge wehren Marder tatsächlich wirksam ab:

  • Hausmittel wie WC-Steine, Mottenkugeln oder Hundehaare sollen Marder durch ihren Duft vom Auto fernhalten. Allerdings gibt es keine Belege für ihre Wirksamkeit. Außerdem kann der Effekt verpuffen, wenn es regnet.

  • Marderabwehrsprays setzen auf Duftstoffe, die Marder abwehren sollen. Einen längerfristigen Schutz bieten sie oft deshalb nicht, weil sich Marder mit der Zeit an den Geruch gewöhnen.

  • Gitter aus flachem Maschendrahtzaun, die unter dem Motorraum des Autos liegen, sollen Marder fernhalten. Denn die Tiere haben sehr empfindliche Pfoten und über solche Gitter zu laufen, ist für sie unangenehm. Aber zum einen kann sich ein Marder auch daran gewöhnen und zum anderen findet er womöglich einen anderen Weg, um in den Motorraum zu gelangen.

Besseren Schutz vor Marderschäden am Auto bieten hingegen folgende Maßnahmen:

  • Eine gründliche Motorwäsche beseitigt die Duftstoffe, die ein Marder möglicherweise hinterlassen hat und die seinen Rivalen aggressiv machen und zu Bissen verleiten könnten.

  • Kleine Stromstöße halten Marder fern. Dazu wird ein spezielles Elektroschock-System an den Stellen installiert, die Marder gerne für den Einstieg in den Motorraum nutzen. Die Spannung der Elektroimpulse schreckt die Tiere ab, ohne sie zu verletzen.

  • Einige Autohersteller bieten spezielle Packs zum Nachrüsten an. Dabei handelt es sich um Verkleidungen für den Motorraum, die Kabel und Schläuche vor Marderbissen schützen.

Anders als fürs Auto sind Marder für Menschen ungefährlich. Trotzdem sollte Abstand gehalten werden, denn gestresste Tiere können aggressiv werden und beißen. Außerdem unterliegt der Steinmarder dem Jagdrecht. Er darf deshalb nicht ohne Weiteres eingefangen oder gar getötet werden.

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Hier schreiben Marion Kalinski - Deutschlehrerin, Armin Wischhusen - freier Journalist, Christian Gülcan - Redakteur und Inhaber Artdefects Media Verlag, sowie Denise Menke - Inhaberin einer Presseagentur, Canel Gülcan - Studentin Germanistik / Deutsch auf Lehramt. Wir möchten Wissenswertes zu Themen vermitteln, die aktuell in Deutschland sind , sowie diverse Anleitungen und Tipps für Verbraucher, Schule, Studium oder Beruf weitergeben.

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